XII. |
»Was hab' ich denn getan, ihr lieben Leute? |
Was glotzt ihr mich so an? |
sprach unser Bursche, »Was spottet ihr und höhnt ihr denn mich Armen? |
Warum, warum? |
so ruft er aus und flennt, Daß ihm die Träne auf der Backe brennt. |
Artemowski-Gulak: »Der Herr und der Hund |
»Gevatter, vielleicht hast du in der Tat etwas stibitzt? |
fragte Tscherewik, der zusammen mit seinem Gevatter gebunden in einer Strohhütte lag. |
»Also auch du, Gevatter! |
Hände und Füße sollen mir verdorren, wenn ich je etwas gestohlen habe, höchstens Krapfen mit Rahm bei meiner Mutter, aber auch das nur, als ich erst zehn Jahr alt war. |
»Wofür werden wir denn so gestraft, Gevatter? |
Bei dir ist's ja noch nicht schlimm: du wirst doch wenigstens nur beschuldigt, einen anderen bestohlen zu haben; aber mich Unglücksmenschen verleumdet der Satan: ich soll mir selbst 'ne Stute gestohlen haben. |
Es ist uns wohl nicht beschieden, auch mal ein bißchen Glück zu haben, Gevatter! |
»O weh uns armen Waisen! |
Und die beiden Gevatter fingen heftig an zu schluchzen. |
»Was hast du, Tscherewik? |
fragte da Grytzko, der in diesem Augenblicke eintrat. » |
»Wer hat dich gebunden? |
»Ach, Golupupenko, Golupupenko! |
schrie Tscherewik freudig. » |
»Gevatter, das ist der, von dem ich dir erzählt habe. |
O, das ist ein tüchtiger Kerl! Gott soll mich hier auf der Stelle töten, wenn er nicht einen Krug ausgelutscht hat, so groß wie dein Kopf; und dabei verzog er keine Miene! |
»Nun, Gevatter, und warum hast du einen solchen Prachtkerl abgewiesen? |
»Sieh,« fuhr Tscherewik zu Grytzko gewandt fort: »Gott straft mich wohl, weil ich mich gegen dich versündigt habe. |
Vergib mir, lieber Junge! |
Bei Gott, ich hätte ja alles für dich getan..... |
Aber was soll man da machen! |
Der Satan sitzt in meiner Alten! |
»Ich trage nie jemandem Böses nach! |
Wenn du willst, so befreie ich dich! |
Er winkte den Burschen, und dieselben jungen Leute, die Tscherewik bewacht hatten, eilten herbei, ihn zu entfesseln. |
»Nun aber wird Hochzeit gemacht, wie's sich gehört! |
Und wir wollen tanzen, daß uns vom Hopsen die Beine ein ganzes Jahr lang weh tun! |
» Recht so! |
rief Tscherewik und klatschte in die Hände. » |
»Nun bin ich wieder so vergnügt, als ob meine Alte von den Moskowitern geholt worden wäre! |
Was ist da viel zu bedenken! Ob's nun recht ist oder nicht -- heute ist Hochzeit und damit Schluß! |
»Nur sieh zu, Tscherewik, in einer Stunde komm' ich zu dir, und jetzt geh nach Hause, dort warten Käufer auf dich, die deine Stute und den Weizen haben wollen. |
»Wie? |
Hat sich die Stute gefunden? |
»Ja, sie hat sich gefunden! |
Tscherewik blickte dem Grytzko starr vor Freude nach. |
»Na, Grytzko, haben wir unsere Sache gut gemacht? |
fragte der lange Zigeuner den vorübereilenden Burschen. » |
»Jetzt kriege ich doch die Bullen? |
»Ja, ja, du sollst sie haben! |
fragte der lange Zigeuner den vorübereilenden Burschen. » |
»Jetzt kriege ich doch die Bullen? |
»Ja, ja, du sollst sie haben! |
»Ja, ja, du sollst sie haben! |
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